Was können wir tun? Nur wir alle gemeinsam können etwas dagegen tun, dass unsere Sommerabende im Freien nicht den Gelsen zum Opfer fallen, durch Vorbeugung! ab Jetzt!
Regelmäßiges entleeren von Wasseransammlungen nach Regenfällen von: Topf-Untersetzern, Gießkannen, alten Autoreifen, verstopften Regenrinnen, Sonnenschirmständern, und anderen Gefäßen
Pools vom Vorjahr für die neue Badesaison reinigen und frisch befüllen
unbehandelte Pools sind eine wahre Brutstätte für Hausgelsen, und offene Aquarien ohne Amphibien/Fische ebenso
Teiche für Amphibien zugänglich und attraktiv machen!
Molche fressen um die 100 Gelsenlarven (Stadium IV) am Tag! Wasserinsekten (Wasserwanzen, Wasserkäfer, und aquatische Insektenlarven fressen auch Gelsenlarven), ein Teich reguliert also ganz von selbst Gelsen
Teichmolch beim LuftholenKarausche; Fische fressen 300 – 1200 Gelsenlarven pro TagTeichmolchTeich zugänglich für AmphibienWasserfroschWassertonnen, die nicht zum Trinken sind, Abdecken!
Veröffentlicht unterNeuigkeiten vom Gelsenprojekt|Kommentare deaktiviert für Steigende Temperaturen nach Regenfällen, steigern auch die Gelsenzahlen!
Riesige Flächen standen unter Wasser, die sich bei Sonnenschein stark genug erwärmten, sodass ein Teil der überdauernden Eier der Überschwemmungsgelse schlüpften und mit ihrer larvalen Entwicklung starten konnten. Die Bekämpfung der Larven wurde zum Teil von der Luft aus mit dem Helikopter (25.9.) und zum Teil vom Boden aus durch den Einsatz unserer unermüdlichen Vereinsmitgliedern durchgeführt. Heute, drei Wochen nach dem Hochwasser gibt es trotzdem Gelsen. Es waren extreme Regenfälle die zu einem 30-Jährigem Hochwasser der Donau bei Hainburg und einem unter 30-jährigem, aber über 5-jährigem Hochwasser der March führten. Die Rekordmengen an Niederschlägen im September schafften aber auch für die Hausgelsen genügend neue Brutplätze.
Hochwasser im Juni: in Marchegg und Markthof (Gemeinde Engelhartstetten)
Warum ist in Engelhartstetten und Marchegg nicht mit dem Hubschrauber gegen die Gelsen geflogen worden?
In beiden Gemeinden waren und sind die überfluteten Flächen von enormer Ausdehnung und sind zu einem Teil noch immer nicht zugänglich – weder zu Fuß noch per Geländewagen. Gemäß den Vorgaben des Landes NÖ dürfen wir Bti lediglich auf Flächen, welche einen Befall von mindestens 20 Larven pro Liter aufweisen, ausbringen. Das entspricht ca. 7 Larven pro Schöpfer (0,3 Liter), wobei pro Fläche an zehn unterschiedlichen Beprobungsstellen Proben entnommen werden. Aufgrund der Unzugänglichkeit der Flächen können wir diese Anforderungen nicht erfüllen. Eine Ausbringung ohne den notwendigen Larvennachweis ist gesetzlich nicht gestattet und wäre aus ökologischer wie auch ökonomischer Sicht nicht sinnvoll, da hierfür riesige Bti-Mengen, zum Teil unnötig, ausgebracht werden müssten und auch die Hubschraubereinsatz viele (teure) Arbeitsstunden umfassen würde. In einigen, vor allem den tieferen, Flächen sind viele (Jung-)Fische, die die Larvenanzahl eklatant reduzieren.
Abbildung 1: Eine überflutete Wiese, also Überschwemmungsgebiet – auch viele Felder und Äcker wurden in Mitleidenschaft gezogen.Abbildung 2: Kein idyllischer See, sondern eine überflutete (idyllische) Wiese.Abbildung 3: Treibholz, Totholz usw. erschweren die Zugänglichkeit oder machen sie gar unmöglich.
Flächen, welche ortsnah und zudem erreichbar sind, werden selbstverständlich wie gewohnt und den Vorgaben des Landes NÖ entsprechend reguliert.
Wie kommt es, dass heuer so viel Wasser in den Sutten und auf den Wiesen ist? 2022 hatten wir das doch auch nicht!
Heuer, 2024, haben und hatten wir im Bereich von Thaya, March und Donau und ihrer Zuflüsse relativ viel Niederschlag verglichen mit dem relativ trockenen Jahr 2022.
Konntet ihr den vielen Niederschlag denn nicht voraussehen?
Nein, eine 24-Stunden-Vorhersage erreicht heute eine Eintreffgenauigkeit von etwas mehr als 90 Prozent. Die Treffsicherheit für die kommenden drei Tage beträgt etwas mehr als 75 %. Die Prognosegüte bei einer instabilen Gewitterlage, wie wir sie nun bereits seit Wochen erlebt haben, ist oft deutlich unter 70 % für 24 Stunden, insbesondere für die Niederschlagsprognose, während die Temperatur häufig genauer vorhersagbar ist (Wetterprognosen. In: Der Spiegel. Nr. 38, 2016 und ZAMG). Wetterprognosen haben also eine begrenzte Genauigkeit.
Abbildung 4: Im Jahr 2022 blieb die Niederschlagsmenge deutlich unter dem langjährigen Mittel, 2023 erreichte sie annähernd das langjährige Mittel und auch heuer, 2024, liegt sie deutlich über der Niederschlagsmenge von 2022
Eine genauere Prognose für deutlich mehr als drei Tage im Voraus wäre nur aus Kaffeesud/Kristallkugeln u. ä. lesbar – falls dies jemand zuverlässig beherrscht, bitte gerne bei uns (siehe Kontakte) oder beim ZAMG melden. 😉
Wir arbeiten mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln daran, die überfluteten Flächen mit Bti zu regulieren und die Ausbreitung der Gelsen einzudämmen. Flächen, die erreichbar sind, werden wie gewohnt behandelt. Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
Und die Hausgelsen?
Bezüglich Hausgelsen möchten wir Sie bitten, diverse Wasserstellen (Gießkanne, Regentonne, Blumenuntersetzer, …) im Auge zu behalten, damit sich die Anzahl an Hausgelsen im Siedlungsgebiet in akzeptablen Grenzen hält.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.
Drohneneinsatz im Juli: Hohenau und Jedenspeigen
Im Juli 2024 kam es auch an der March zu einem kurzzeitigen Übertreten der Ufer. Bei den hohen Temperaturen wimmelte es bereits nach wenigen Tagen von Gelsenlarven in den temporären Wasserstellen.
Da aber nur in zwei Gemeinden (Hohenau und Jedenspeigen) überschwemmte Flächen übrigblieben, konnten diese, die nicht zu Fuß zu bewältigen waren, mit der Drohne überflogen werden. Die Nachkontrollen zeigten, dass das Ausbringen von Bti über die überschwemmten Bereiche mittels Drohne erfolgreich verlaufen war.
Abb. 5: DrohneAbb. 6: Drohne beim Bti ausbringenAbb. 7: Drohne im EinsatzAbb. 8: Gelsenlarven; 6 Tage nach Überschwemmung
Hochwasser im September: Rabensburg bis Markthof (Gemeinde Engelhartstetten)
Uns als Verein liegen diese Region, ihre Natur und ihre Bewohner*innen am Herzen. Zu den Bewohner*innen zählen natürlich die Menschen, aber auch Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien (hier kommt die begeisterte Biologin durch ;-)).
Hier in dieser Region gibt es eine ganz wunderbare Artenvielfalt in den Augebieten: Feenkrebse und Triops, oft als „Urzeitkrebse“ bezeichnet, verschiedene Wasserkäfer, Libellen und ihre Larven, Köcherfliegen und winzige Krebstiere wie Muschel- sowie Ruderfußkrebse und Wasserasseln. Dazwischen wuseln rote Süßwassermilben im Wasser herum.
Diese Tiere vertragen Bti, sofern es mit der korrekten Dosierung ausgebracht wird (deshalb gibt es bei uns Schulungen, Kontrollen, Vorgaben etc.), gut – andere Mittel wie z. B. Alphacypermethrin hingegen nicht.
Auch die nächste Generation hat es verdient eine möglichst gesunde, gut erhaltene, artenreiche Natur vorzufinden. Wir sollten stolz auf die Biodiversität (Artenvielfalt) in unseren Augebeiten sein!
Veröffentlicht unterNeuigkeiten vom Gelsenprojekt|Kommentare deaktiviert für Warum Bti und nicht einfach irgendein anderes, billigeres Mittel?
Zur Information: Ovitraps sind Eiablagefallen (siehe Jahresbericht)
Die Lokalisation SLH (Schlosshof, Gemeinde Engelhartstetten) liegt im Weinviertel, Niederösterreich, hier konnte auch 2023 Aedes japonicus nachgewiesen werden
Eines der Gelsenvorsorge-Schilder, welche in Zusammenarbeit mit dem KLAR!-Projekt entstanden. Danke an Lisa (www.werbstatt.at) für die tolle Gestaltung und an Doris Obrecht für die gute Zusammenarbeit!
Haben Sie schon weitere Schilder entdeckt?
Aber gibt´s denn jetzt überhaupt noch Gelsenlarven?
Ja! Hier der Beweis, mitgenommen innerorts am 07.11.2023, fotografiert im Büro, da hier die Lichtverhältnisse besser sind:
Hier tummelten sich Larven der Stadien 1 (frisch geschlüpft) bis 4 (kurz vor dem Verpuppen).
https://orf.at/stories/3329603/ Eine Story (Bericht) auf ORF, dem österreichischen Sender, über Paris (Frankreich) und die potentiell invasive, auf jeden Fall aber nicht-einheimische Tigermücke
Bei Gelsen/Stechmücken werden unterschiedliche Lebensformtypen unterschieden:
Hausgelsen: Gattungen Culex und Culiseta
Überschwemmungsgelsen: Gattung Aedes
Fiebergelsen: Gattung Anopheles
Die Gelsen wurden aus allen Projektgemeinden summiert (siehe obige Abbildung). Auffällig ist die generell sehr geringe Anzahl an Stechmücken im Mai (grün) und die deutlich höhere Anzahl an Gelsen im Juni (orange), wenngleich auch diese Anzahl im langjährigen Mittel als niedrig zu betrachten ist.
Im Rahmen der Gelsenregulierung in den March-Thaya-Auen sind wir auf die Mithilfe motivierter, einsatzfreudiger Freiwilliger angewiesen, deren Augabe es ist das biologische Mittel BTI mittels Rückenspritze im Augebiet auszubringen.
Zeitraum: Tageweise in den Monaten April bis September
Ausrüstung: Wird zur Verfügung gestellt
Die Tätigkeit erfordert Verlässlichkeit, körperliche Belastbarkeit und zeitliche Flexibilität.
Vor dem ersten Arbeitseinsatz erfolgt eine umfangreiche Einschulung.