Die Temperaturen sind merklich gefallen, sodass Gelsenarten, die nicht als Ei überdauern können, und als adultes Insekt den Fortbestand der nächsten Generation sichern müssen, derzeit bereits eine geschütze Umgebung aufgesucht haben oder in nächster Zeit noch aufsuchen werden. Bis die Umweltbedingunen wieder für eine erfolgreiche Fortpflanzung gegeben sind, verbleiben die Gelsen gerne im Haus bzw. Keller in denen sie vor Frost geschützt sind. Sobald die Temperaturen wieder steigen und der Frühling Einzug hält, suchen die Gelsenweibchen bereits eine günstige Wasserstelle auf und legen ihre Eischiffchen mit 150 bis 300 Eiern ab. Darum nicht einfach abwarten, sondern handeln!
Was können wir tun? Alle Räume, vor allem auch den Keller nach ruhenden Gelsen absuchen. Oft sitzen diese regungslos an den Wänden und warten auf den Frühling um wieder aktiv zu werden.
Am besten also vor dem Frühling alle unerwünschten Gelsen im Haus und Keller auffinden und eliminieren!
Teiche für Amphibien zugänglich und attraktiv machen!
Molche fressen um die 100 Gelsenlarven (Stadium IV) am Tag! Wasserinsekten (Wasserwanzen, Wasserkäfer, und aquatische Insektenlarven fressen auch Gelsenlarven), ein Teich reguliert also ganz von selbst Gelsen
Teichmolch beim LuftholenKarausche; Fische fressen 300 – 1200 Gelsenlarven pro TagTeichmolchTeich zugänglich für AmphibienWasserfroschWassertonnen, die nicht zum Trinken sind, Abdecken!
Veröffentlicht unterNeuigkeiten vom Gelsenprojekt|Kommentare deaktiviert für Fallende Temperaturen locken die Haus-Gelsen ins Haus zum Überwintern!
Nachdem es Ende Juli zu kleineren Überschwemmungen an der Donau und unteren March bei Markthof gekommen ist, kam Anfang August ein Trupp aus Freiwilligen zusammen um gegen die unzähligen Gelsenlarven vorzugehen.
Bereits Freitag Nachmittag wurden manche Lacken mit Bti behandelt, einige Lacken sind zum Glück bis Sonntag ausgetrocknet und alle restlichen Stellen wurden dann noch erledigt.
Wie die Nachkontrolle zeigte, war der Einsatz der Bewohner ein voller Erfolg. In den Lacken wurden nur mehr tote Gelsenlarven gefunden, wo es am Tag zuvor noch, nur so wimmelte von Gelsenlarven.
Zwischenbericht zum West Nil Virus von der AGES ist da: alle Proben wurden negativ auf das West-Nil Virus getestet!
Alle zwei Wochen werden an verschiedensten Standorten in Österreich Gelsenfallen aufgestellt und die gefangenen Gelsen an die AGES geschickt, die dann die Gelsenart bestimmt und auf das West-Nil Virus untersucht.
„Die Halbe Saison liegt bereits hinter uns! Im Juli blieb das Gelsenaufkommen weiterhin deutlich unter dem Vorjahr; so wurden bisher etwa 25% weniger Gelsen gefangen als 2024.In KW 28 wurden 572 Gelsen gefangen, in KW 30 waren es 765. Die am meisten gefangene Gelsen stammen von unserer Haupt-Zielart, der Gemeinen Stechmücke (Culex pipiens/torrentium; 499 in KW 28 und 641 in KW 30). Die meisten Gelsen wurden Anfang Juli in LOB in der Steiermark (73), BOT in Wien (44) und BRT in Oberösterreich (42), Ende Juli in LLI in Tirol (175), LOB in der Steiermark (66) und URS in Salzburg und WLS in Oberösterreich (jeweils 41) jene mit den meisten Gelsen.“ (AGES)
Auch vier Standorte entlang der March (Hohenau, Angern, Marchegg, Schlosshof) sind bei der Auswertung dabei. Bisher waren darin 186 Gelsen gefangen worden.
Im folgendem Video der AGES kann man sehen, wie dieser Vorgang vonstatten geht.
Uns als Verein liegen diese Region, ihre Natur und ihre Bewohner*innen am Herzen. Zu den Bewohner*innen zählen natürlich die Menschen, aber auch Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien (hier kommt die begeisterte Biologin durch ;-)).
Hier in dieser Region gibt es eine ganz wunderbare Artenvielfalt in den Augebieten: Feenkrebse und Triops, oft als „Urzeitkrebse“ bezeichnet, verschiedene Wasserkäfer, Libellen und ihre Larven, Köcherfliegen und winzige Krebstiere wie Muschel- sowie Ruderfußkrebse und Wasserasseln. Dazwischen wuseln rote Süßwassermilben im Wasser herum.
Diese Tiere vertragen Bti, sofern es mit der korrekten Dosierung ausgebracht wird (deshalb gibt es bei uns Schulungen, Kontrollen, Vorgaben etc.), gut – andere Mittel wie z. B. Alphacypermethrin hingegen nicht.
Auch die nächste Generation hat es verdient eine möglichst gesunde, gut erhaltene, artenreiche Natur vorzufinden. Wir sollten stolz auf die Biodiversität (Artenvielfalt) in unseren Augebeiten sein!
Veröffentlicht unterNeuigkeiten vom Gelsenprojekt|Kommentare deaktiviert für Warum Bti und nicht einfach irgendein anderes, billigeres Mittel?
Ovitrap monitoring of alien mosquito species in Austria 2024 by AGES (Austrian Agency for Health and Food Safety GmbH)
Laut eines Forscherteams gibt es bereits 45 krankheitsübertragende Gelsenarten, die in Regionen eingeschleppt wurden, in denen sie ursprünglich nicht vorkamen. Haupttreiber an der Verschleppung ist der weltweite Handel mit Autoreifen und Wasserpflanzen, heißt es in dem Artikel in der Presse; siehe folgenden Link dazu:
Zur Information: Ovitraps sind Eiablagefallen (siehe Jahresbericht)
Die Lokalisation SLH (Schlosshof, Gemeinde Engelhartstetten) liegt im Weinviertel, Niederösterreich, hier konnte auch 2023 Aedes japonicus nachgewiesen werden
Wie man in der oberen Abbildung deutlich erkennen kann, stieg die Anzahl der adulten Hausgelsen (siehe punktierte Trendlinie) mit den Sommermonaten an und sank wieder mit der kühlen Jahreszeit. Überschwemmungsgelsen hatte ihr Hoch natürlich nach jedem Hochwasser: Juni (Donau), Juli (obere March), September (überall).
Diese Graphik bestätigt, dass die Hausgelsen sich besonders gut im Sommer vermehren und es dafür kein Hochwasser braucht, es reichen kleinste Wasseransammlungen in unseren Gärten ohne ihre Fressfeinde.
Wenn alle mitmachen, auch Sie, können wir den lästigen Hausgelsen, als wesentlichen Teil der Gelsen-Belästigung im Siedlungsgebiet, vorbeugen:
Impressum:
Verein für biologische Gelsenregulierung entlang Thaya und March, Rathausplatz 1/2, 2273 Hohenau an der March. Telefon: 0660/311 61 53, Mail: office@MTA-Gelsen.at, Instagram: mosquito_bioregulation_project, http://mta-gelsen.at
Gartenteich & Hausgelse
Amphibien reduzieren Mückenlarven genauso effektiv wie Fische (Watters et al., 2018) und sind somit wichtige Helfer gegen eine Plage im eigenen Garten!! Gleichzeitig gehören Amphibien zu den am meisten gefährdeten Tierarten weltweit (laut IUCN werden ein Viertel aller Amphibienarten in Gefährdungskategorien der Roten Liste geführt und zu einem weiteren Viertel gibt es keine Gefährdungsgrade aufgrund fehlender Daten (ÖGH-Aktuell Nr. 51: 16-23 (Juni 2019)). Amphibien brauchen geeignete und vernetzte Laichgewässer bzw. Lebensräume!
Will man Amphibien im Garten, sollte der Teich gut zugänglich und amphibienfreundlich gestaltet sein. Und vorab mit den Nachbarn klären, ob ein Froschkonzert auch keine Störung darstellt.
Was heißt amphibienfreundlich?
Der Teich sollte besonnt sein und seichte Randbereiche aufweisen, je nach Art, kann die Vegetation dürftig oder etwas üppiger ausfallen. Mögen Laubfrösche und Wechselkröten lieber flache Gewässer, die sich schnell aufwärmen und wenig Vegetation aufweisen, Wasserfrösche und Teichmolche bevorzugen eher Teiche mit tiefen Stellen und mehr Vegetation.
Wer einen Gartenteich hat oder anlegen möchte, braucht nicht zwangsläufig Fische, um einer Gelsenplage vorzubeugen. Allerdings wenn man doch nicht verzichten möchte, dann empfiehlt es sich auf Moderlieschen zu setzen, diese stellen weniger Gefahr für Amphibien dar, allerdings schon für Gelsenlarven, die es am besten auf natürliche Art zu bekämpfen gilt. Auf keinen Fall sollten gefräßige Neozoen wie Goldfisch, Graskarpfen, Blaubandbärbling oder Sonnenbarsch in Gewässer eingesetzt werden.
Eine Schweizer Studie zeigte, dass im Siedlungsgebiet der Anteil der Hausgelse besonders hoch ist, doch durch Anwesenheit von Amphibien dieser stark reduziert wird. Allerdings braucht es Zeit, um so älter, tiefer und naturbelassener die Teiche in der Studie waren umso mehr Amphibien und weniger Gelsenlarven waren darin zu finden. (Perrin et al., 2022) Und vor allem sind Molche sehr effizient in der biologischen Gelsenregulation. Ein 5 bis 10 Wochen alter Molch (Triturus sp.) erbeutet etwa 100 Gelsenlarven pro Tag. (Kögel, 1984)
Die BOKU hat ein Citizen Science Projekt, um neue Lebensräume für die Wechselkröte zu schaffen ins Leben gerufen. Jeder der Interesse hat, kann mitmachen. Infos unter: https://boku.ac.at/news/newsitem/75098
Amphibien regulieren auf natürliche Weise die Gelsenpopulation und stellen einen wichtigen Part in einem Ökosystem dar.
Im Rahmen der Gelsenregulierung in den March-Thaya-Auen sind wir auf die Mithilfe motivierter, einsatzfreudiger Freiwilliger angewiesen, deren Augabe es ist das biologische Mittel BTI mittels Rückenspritze im Augebiet auszubringen.
Zeitraum: Tageweise in den Monaten April bis September
Ausrüstung: Wird zur Verfügung gestellt
Die Tätigkeit erfordert Verlässlichkeit, körperliche Belastbarkeit und zeitliche Flexibilität.
Vor dem ersten Arbeitseinsatz erfolgt eine umfangreiche Einschulung.