Gibt es etwas Ungiftiges gegen erwachsene, bereits fliegende Gelsen?
Versuchen werden können CO2-Fallen, elektrische Mückenfallen (funktionieren meist mit Hitze) und verschiedene Pflanzen (Paradeiserpflanzen, verschiedene Kräuter, …) – allerdings sind diese Abwehrmittel nur in einem begrenzten Umfeld um die Falle herum wirksam – z. B. nahe beim Tisch. Vorsicht: Auch einige der elektrischen Fallen funktionieren mit Wirkstoffen wie Cypermethrin (siehe unten).
Mittel, welche gegen Stechmücken gesprüht werden können (z. B. auf Sträucher, Büsche und Rasen; Wirkstoff z. B. Cypermethrin, generell Pyrethroide und Pyrethrine), sind nie gänzlich unbedenklich, da sie sich nicht selektiv gegen Stechmücken, sondern gegen viele Wassertiere und Insekten, darunter auch Nützlinge wie Bienen, wirksam zeigen und können daher von unserer Seite nicht empfohlen werden. Wichtig, wenn man trotzdem nicht darauf verzichtet möchte: Unbedingt die beiligende Beschreibung aufmerksam lesen, sich fachmännische Beratung holen und die mögliche Anwesenheit von Säuglingen, Kindern, Schwangeren, Allergikern und Haustieren berücksichtigen! Die Wirkung hält unterschiedlich lange an und ist sowohl vom Wirkstoff (siehe Beipackzettel) als auch von der Witterung usw. abhängig.
Bei Repellents (Mittel zum Auftragen auf die Haut und/oder Kleidung) ist zu beachten, dass es auch geeignete Produkte für Babys/Kinder, Schwangere und Allergiker gibt und ebenfalls die beiliegende Beschreibung beachtet werden sollte.
Insektenschutznetze sind am wenigsten invasiv (eingreifend), schaden keinen Nützlingen und halten bei guter Pflege einige Jahre lang. Diese gibt es frei zuschneidbar, für Sonnenschirme und Pavillons, Türen und Fenster sowie auch Kinderwägen und Betten in unterschiedlicher Größe.
Warum fliegen jetzt Gelsen – trotz des Helikoptereinsatzes?
Zwei Gründe: Nach dem Helikoptereinsatz wurden in manchen Gemeinden wieder Eier gelegt bzw. sind Larven aus bereits vorhandenen Eiern geschlüpft. Ein weiterer bedeutender Grund sind die Hausgelsen, die von manchen Bewohner*innen übersehen wurden, z. B. in Regentonnen, Planen auf Swimmingpools und Holzstößen und Blumenuntersetzern. Der Helikoptereinsatz war erfolgreich, wie die Wochenprotokolle zeigen. Was beim Einsatz im Flug nicht erfolgreich erwischt wurde, wurde bei den Nachkontrollen sorgfältig nachreguliert. Die Au ist ein dynamisches System: Wasserflächen verändern sich, das Wasser fließt, Flächen trocknen aus, bei anderen drückt das Grundwasser nach oben – daher auch die wichtigen Nachkontrollen nach Hubschraubereinsätzen.
Vor ein paar Tagen habe ich ganz kleine Gelsenlarven in der Au gesehen, wurden die beim Helikoptereinsatz übersehen?
Larven, welche in den letzten Tagen gesichtet wurden, wurden sicherlich nicht in der Zeit rund um den Hubschraubereinsatz übersehen, denn die Gelsenlarven, die vor zwei Wochen beim Helieinsatz reguliert wurden, würden bereits seit gut 1,5 Wochen (!) fliegen (und stechen).
Kommen die Gelsen aus der Slowakei? Wir haben ja seit ein paar Tagen auch (Süd-)Ostwind.
Ein Teil der Gelsen wechselt, je nach Windrichtung, sicherlich auch über die Grenze hinweg das Land, allerdings in beide Richtungen. Bei der zurzeit vorherrschenden Windrichtung ist aber sicherlich ein „Zuzug“ zu berücksichtigen. Leider haben die Stechmücken keinen Reisepass mit, sodass deren Herkunft nicht ohne spezielle Labormethodik zu eruieren ist. Zu beachten ist, dass jetzt die Hausgelsen richtig aktiv werden seit es nachts wärmer ist, also ungefähr seit Montag (08.05.2023) und dass wir in Naturschutzgebieten (vgl. v. a. Rabensburg und Marchegg) nicht regulieren dürfen, Stechmücken aber natürlich auch in diesen Regionen aktiv sind.
Ich habe gehört/gelesen, dass in der Au weniger Stechmücken sind, als in den Ortschaften – warum?
Dies ist ein Hinweis darauf, dass es sich um vor allem um Hausgelsen handelt. Möglicherweise wurde den potentiellen Hausgelsen-Brutstätten (Regentonnen, Blumenuntersetzer, …) durch das relativ kühle Frühjahr von manchen Anrainern nicht ausreichend Beachtung geschenkt. Um den Hausgelsen vorzubeugen, sind einerseits die Gelsenwehren sowohl aktiv unterwegs (Regulierung von stehendem Wasser in Kanälen u. Ä.) als auch als Informationsquelle für die Bevölkerung, zusätzlich zu Informationsblättern in der Gemeindezeitungen und der Website. Culinex-Tabletten zur Regulierung im eigenen Garten bzw. am eigenen Grundstück können bei der jeweiligen Gemeinde abgeholt werden.