Monitoring

CO2 Falle

CO2 Falle

Greift jemand durch irgendwelche Maßnahmen in die Natur ein, ist es heutzutage Vorschrift ausführlich zu untersuchen welche Auswirkungen diese Maßnahme auf den Naturhaushalt oder die Umwelt allgemein hat. So unterliegt auch unsere Gelsenregulierung strengen Umweltauflagen und der Pflicht des Monitorings. In diesem Zusammenhang werden in drei verschieden Umweltbereichen Kontrollen durchgeführt:

  • Monitoring der Vogelwelt, d.h. bei der direkten Ausbringung von BTI besonders im Au-Wald (zu Fuß durch Gelsenwehren oder Hubschrauber) werden die bestehenden belegten Horste (Nester) von seltenen und bedrohten Großvogelarten wie Adler, Milane, Störche und Reiher ausgespart um während der Einsätze Störungen zu vermieden. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass nur ein sehr kleiner Anteil (3 – 10 %) dieser Großvogel-Horste tatsächlich von Hochwässern umspült werden und daher nur sehr wenige von der Gelsenregulierung ausgespart werden müssen.Um eventuelle Auswirkungen auf Kleinvögel durch den Verlust der Gelsen als Nahrungsquelle (wegen der Regulierung) zu untersuchen führte der Verein Auring Voruntersuchungen und Beringungen durch – die Ergebnisse der Vorstudie konnten keine negativen Auswirkungen nachweisen; eine ausführlichere Studie zum Thema konnte auf Grund der Komplexität nicht im Gelände durchgeführt werden.
  • Weiterhin wurden von einem unabhängigen Umweltlabor aus Wien Untersuchungen in den Gewässern der Aue durchgeführt um festzustellen, ob unsere Regulierungsmaßnahmen im Wasser oder bei den dort sonst noch lebenden Organismen Schäden hervorrufen. Diese 6jährigen Untersuchungen waren Ende 2016 abgeschlossen und die Gesamtauswertung hat das erfreuliche (wenn auch erwartete) Ergebnis gebracht, dass die Gelsenregulierung keine nachweisliche Schädigung der sogenannten Begleitorganismen im Wasser verursacht, weder auf die Kleinkrebse noch die Zuckmücken oder gar die Wasserqualität. (Hierzu auch eine wissenschaftliche Präsentation im Kapitel „Downloads – Fachwissen.)
  • Selbst übernommen hat der Verein die Kontrolle (Monitoring) der fliegenden Gelsen. Dazu verwenden wir mit Trockeneis (CO2) gefüllte Fallen, die die ausgeflogenen Gelsen anlocken und durch einen kleinen Ventilator in ein darunter hängendes Fangsäckchen einblasen. Diese Fallen werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen jeweils für eine Nacht in allen Ortschaften, am Ortsrand und in der Aue aufgehängt. Durch das zahlenmäßige Auswerten der Funde, aber auch die genaue Feststellung der gefangenen Gelsen-Arten – bei uns gibt es mehr als 40 verschiedene Gelsenarten – können wir wichtige Rückschlüsse auf den Erfolg (oder Misserfolg) der Regulierungsmaßnahmen schließen; auch woher die Gelsen kommen, welche Wanderrichtung und Geschwindigkeit sie haben und viele andere wichtige Ergebnisse können aus den Fallenfängen abgeleitet werden. In Zusammenarbeit mit der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Österreich) stellen wir auch Ovitraps (Eifallen) auf, um so nicht-einheimischen, eventuell invasiven Arten nachspüren zu können.